Objektbezeichnung: Turmuhr
Beschreibung:
Das geschmiedete Turmuhrwerk besteht aus drei nebeneinander liegende Werken. Das Gehwerk in der Mitte hat eine Ankerhemmung. Die Schlagwerke für Viertelstunden (rechts) und Stunden (links) werden gesteuert durch innen gezahnte Schlossscheiben. Beide besitzen einen Windfang mit Gesperr. Das Viertelstundenschlagwerk wurde nachträglich eingebaut. Die Seiltrommeln sind aus Holz. Die Uhr wird mit Keilen und Nieten ohne Schrauben zusammengehalten.Die Pendellinse besteht aus Stein mit Datierung 1769.
An diesem Uhrwerk kann man gut erkennen, was der eigentliche Zeitgeber für die Uhr ist und dass von einer Uhr die Anzahl von sich periodisch wiederholenden Vorgängen gezählt wird:
Das mittlere Gewicht zieht oben an dem eigentümlich geformten Zahnrad, das von einer ankerförmigen Hemmung am Durchdrehen gehindert wird. Das Pendel gibt das Hemmungsrad in gleichlangen Zeitabschnitten frei. Die seltsame Form des Zahnrads und der Ankerhemmung sorgen dafür, dass das Pendel in jeder Phase beim HIn- und Herschwingen unterstützt wird und weder stehen bleibt noch immer weiter ausschwingt. Der größere Rest der Uhrenteile sorgt nur dafür, dass dem Menschen das Zählen der Pendelschwingungen erspart bleibt – so wie es Galileo Galilei bei seinen Fallversuchen getan hat.
Rechts befindet sich das Viertelstundenschlagwerk und links das Stundenschlagwerk. Die nach oben führende Welle in der Mitte der Uhr ist so übersetzt, dass der Minutenzeiger sich einmal in der Stunde um sich selbst dreht. Eine Übersetzung im Verhältnis 12 : 1 im Zeigerwerk sorgt dafür, dass sich der Stundenzeiger zwölfmal langsamer bewegt.
Herstellung: 3. Viertel 18. Jahrhundert
Maße: H: 80 cm, B: 92 cm, T: 55 cm
Inventarnummer: 2007SUM0135