Räderuhr

Die erste schriftliche Erwähnung einer Räderuhr in der Literatur findet man in der „Göttlichen Komödie“ (ca. 1320) von Dante Alighieri (1265–1321):

Wie, wohlgefügt, der Uhren Räder tun –
in voller Eil’ zu fliegen scheint das letzte,
das erste scheint, wenn man’s beschaut, zu ruhn.

Also verschieden in Bewegung setzte
sich jeder Kreis, drob, wie er sich erwies,
schnell oder träg’, ich seinen Reichtum schätzte.

Drauf wie ein Uhrwerk, das uns weckt zur Stunde,
wo sich die Gottesbraut erhebt vom Lager,
zum Gruß des Bräutigams, dass er sie liebe.

Das jetzt ein Rädchen zieht, ein andres antreibt.
Sein ,Tintin‘ läutend in so holder Weise,
dass frohgestimmt der Geist von Liebe anschwillt.

Das Uhrwerk, das der infernalische Dichter bestaunte, tickte wahrscheinlich in der Kirche Santo Eustorgio in Mailand. Diese hatte 1309 eine „eiserne Uhr“ bekommen.

Zeichnung des Astrariums von Giovanni de Dondi (1364) als Beispiel einer Uhr aus dem 14. Jahrhundert:giovanni_di_dondi_clock

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