Prunkuhren (Raum 3)

Die ersten Räderuhren wurden gegen Ende des 13. Jahrhunderts überwiegend in Klosterschmieden angefertigt. Erst im Laufe der Zeit konnten die Uhren kleiner und prunkvoller gebaut werden und der Beruf des Uhrmachers entstand.

Um 1450 sind eigenständige Uhrmacherzünfte, z. B. in Wien nachweisbar. Sehr früh nach der Erfindung der eisernen Räderuhr gab es aber auch Versuche, solche Uhren aus Holz zu bauen. Auch Turmuhren, die teilweise aus Holz gefertigt waren, sind bekannt. Entgegen der üblichen Meinung waren die ersten Holzräderuhren keineswegs einfache Gebrauchsgegenstände, sondern oft kunstvoll gefertigt und wie die eisernen Uhren für Fürsten oder hohe Geistliche bestimmt. Im weiteren Verlauf konnten die Uhren durch die Verwendung von Messing für die Zahnräder kleiner gebaut werden. Die Gehäuse wurden prunkvoll mit wertvolleren Materialien ausgestattet.

Erst ab dem 17. Jahrhundert kam es zu einer schnellen und weiten Verbreitung einfacherer Räderuhren in Mitteleuropa, vor allem in der Schweiz, in Frankreich und in Süddeutschland. Hier ist insbesondere die Comtoise-Uhr zu erwähnen. Es handelt sich um eine Pendeluhr, die in der französichen Province Franche-Comté hergestellt wurde.

Die hohe Handwerkskunst konnten sich nur Wohlhabende leisten. Kirche, Adel, Gutsbesitzer usw. forderten eine standesgemäße prunkvolle Ausstattung.

Uhr aus feutervergoldeter Bronze mit Sevres-Porzellan (2007SUM0087) Ende 18. Jahrhundert, Zarenzeit
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