Taschenuhren (Raum 6)

Eine Taschenuhr (Synonym Sackuhr) ist eine Uhr, die an einer Kette in einer Hosen- oder Jackentasche (sog. Fracktaschenuhr) getragen wird. Damen trugen Taschenuhren oftmals auch an einer Kette um den Hals oder an der Taille.

Die Entwicklung von Taschenuhren wurde möglich, nachdem im frühen 15. Jahrhundert der Federantrieb erfunden wurde. Die älteste erhaltene Uhr mit Federantrieb (und der zugehörigen Schnecke als Gangregulierung) stammt von circa 1430 und wird als Uhr Philips des Guten von Burgund im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg aufbewahrt. Bis zu dieser Zeit waren Uhren ausschließlich durch Gewichte zu betreiben.

Peter Henlein (um 1479–1542) aus Nürnberg hat um 1504 diesen Federantrieb in Verbindung mit einem Hemmmechanismus der Federbremse als einer der ersten in eine tragbare Uhr eingebaut. So konnte er diese auf Taschengröße verkleinern. Diese Taschenuhr hat die Form einer Dose und wurde wohl in einem Beutel getragen.

Nachbau der Uhr von Peter Henlein mit Genehmigung des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg (2011SUM08)

Der Raum 6 beherbergt über die Taschenuhren hinaus Objekte der weiteren Entwicklung der Uhren, z. B. Armbanduhren, Quarzuhren, Schmuckuhren, eine Atmos, eine Uhr des Künstlers Martin Riches, Marine-Chronometer, Jubiläumsuhren usw. bis hin zu einer Atomuhr.

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